Freitag, 13. September 2024

Rezension „I still care“

 Rezension 

„I still care“

Von Franziska Böhler

Rezensionsexemplar 

Klappentext 

Franziska Böhler ist Krankenschwester – und Pflegeaktivistin. Mit ihrem Einsatz für bessere Bedingungen in der Pflege hat sie vielen aus dem Herzen gesprochen. Und doch gab es eine Zeit, in der sie nicht mehr weitermachen kann. Zu viel prasselt auf sie ein: Sie wird bewundert, um Rat gefragt, und sie wird kritisiert, beleidigt, bedroht. Franziska Böhler versucht allem gerecht zu werden, als Mutter von zwei Kindern, als Aktivistin und als Krankenschwester. Sie versucht den Hass auszublenden, Kritik abperlen zu lassen – doch irgendwann ist das nicht mehr möglich. Panikattacken und Burnout sind die Folge. Hinzu kommt der Frust, dass sich an den katastrophalen Bedingungen in der Pflege nichts ändert. Trotzdem: Die Krankenpflege ist und bleibt Franziska Böhlers Traumberuf. Sie identifiziert sich mit ihm, er erdet sie. 

Sehr persönlich und gnadenlos ehrlich schildert Franziska Böhler, was der Einsatz für die Pflege mit ihr gemacht hat, wie sie selbst daran fast zerbrach, krank wurde und wieder heilen konnte. Denn damit man anderen helfen kann, muss es zuerst einem selbst gut gehen. Und sie stellt die Frage, wie wir mit den Menschen umgehen, die sich für andere einsetzen – sei es im Krankenhaus oder im Aktivismus.

Meinung

Ein Buch was zeigt wie ein Mensch zerbrechen kann, ohne es so richtig zu merken. Es ging tatsächlich weniger um den Einblick in die Pflege, wie der Einblick in ihr Leben und wie sie der Kampf um Veränderung, sie kaputt gemacht hat. Es ist sehr persönlich und Franziska gibt sehr viele Einblicke in ihr Leben Preis. Ich mochte die Thematik sehr gerne, vor allem auch wie sie alles geschildert hat. Es war wirklich greifbar. Und ich finde es so gut wie sie sich dafür eingesetzt hat, aber man sieht das es nicht immer positiv endet. Denn am Ende darf man sich selber nicht vergessen. Und genau das zeigt sie. Eine wirklich interessante und auch inspirierende Geschichte, des realen Lebens. Dazu lässt sie sich wirklich leicht und flüssig lesen. Es ist wirklich gut geschrieben. Und es zeigt uns allen, dass wir anderen nicht helfen können, wenn es uns nicht gut geht. Denn wenn wir kaputt sind, können wir auch nichts anderes reparieren. Doch was ich am erschreckendsten fand waren, die Kommentare und auch der Umgang anderer Menschen. Denn wie kann man bitte vor sowas die Augen verschließen? Es nicht wahrhaben wollen, das in der Pflege so einiges falsch läuft. Es ist schlimm mit was sie sich da zusätzlich auseinandersetzen musste, obwohl sie für was wichtiges und sinnvolles kämpft.

Sie beschreibt wirklich toll wie sie sich aus dieser Krise wieder hinaus gekämpft hat und das kann vielen Menschen in einer ähnlichen Situation helfen.